Offenheit ist eine von fünf Dimensionen der Persönlichkeit nach dem Modell der Big Five (McCrae & Costa, 1987). Wie der Name schon verrät, beschreibt Offenheit die Aufgeschlossenheit einer Person gegenüber neuen Ideen oder Erlebnissen. Unter Offenheit fallen Eigenschaften wie Experimentierfreude, Fantasie und Neugier (Costa & McCrae, 1985).
Während man früher davon ausging, dass Offenheit und Verschlossenheit ein Gegensatzpaar bilden und sich Person eindeutig einer der beiden Kategorien zuordnen lässt, sieht man die beiden Konstrukte heute als zwei Pole eines Kontinuums. Somit lässt sich der Wert jeder Person in einem Punkt auf folgender Skala verorten:
Personen mit einem hohen Wert auf der Variable Offenheit lassen sich beschreiben als:
Durch ihr Streben nach neuen Erfahrungen und Ideen sind offene Menschen zufriedener in Jobs, die eine hohe Tätigkeitsvielfalt aufweisen (DeJong et al., 2001). Dies geht auch einher mit höheren Leistungen in Berufen mit hoher Komplexität (Mohan & Mulla,2013). Laut Experten eignen sich offene Menschen weiterhin vor allem für künstlerisch-kreative Arbeitsfelder, wie beispielsweise in der Film-, Musik- oder Modebranche (Denissen et al., 2017).
Für Personen, die eher als verschlossen gegenüber Neuem gelten, sind beispielsweise folgende Eigenschaften charakteristisch:
Sie sind die beste Wahl für bodenständige Jobs, in denen die zu erfüllenden Aufgaben klar definiert sind (Barrick, Mount & Li, 2013). Sie fühlen sich wohl mit Bekanntem und Routinen und denken eher konkret als kreativ. Daher werden sie am liebsten in konservativen Arbeitsfeldern eingesetzt wie beispielsweise im Accounting, in der Produktion oder bei der Polizei (Denissen et al., 2017).
Eine hohe oder niedrige Offenheit ist also keineswegs ein alleinstehendes Erfolgskriterium. Viel wichtiger ist die Passung zwischen Person und Charakteristika der freien Stelle. Hier kommt es vor allem auf die Autonomie und die Tätigkeitsvielfalt an. Während es die Stärke eher offener Personen ist, sich in neue Dinge einzuarbeiten und dabei Spielraum zu haben, haben sie innerhalb klar vorgegebenen Strukturen meist einen Nachteil gegenüber ihrem eher verschlossenen Gegenpart. Daher ist es wichtig, die Anforderungen der Stelle und die Persönlichkeit der Bewerbenden gegeneinander abzuwägen, um ein maximales Outcome zu erzielen.
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Das ganze entspricht den Testgütekriterien der klassischen Testtheorie und bietet somit eine fundierte und zugleich auch spielerische Unterstützung bei der Selbstreflektion!
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